Wärmetherapie allgemein

Durch Wärme wird der Stoffwechsel im Körper angeregt. Der Transport von Sauerstoff, Nährstoffen, Antikörpern und der Abstrom von Zerfallsprodukten des Stoffwechsels werden mobilisiert.

So wirkt die Wärmetherapie

So wurden beispielsweise bei einem Überwärmungsbad, bei dem die Körpertemperatur um durchschnittlich 1,8 Grad steigt, erhöhte Kortisolwerte und vermehrte weiße Blutkörperchen nachgewiesen. Damit können geschwächte Abwehrkräfte mobilisiert werden.
Langandauernde Wärme lindert auch die Schmerzen und entspannt die Muskeln, die Dehnfähigkeit des Gewebes wird verbessert und auch die Regenerationsfähigkeit des Körpers gesteigert. Bei einer Erwärmung der Körpertemperatur um ein Grad Celsius steigt der Puls um 15 bis 20 Schläge pro Minute (Grundlagen der Thermotherapie).

Wofür die Wärmetherapie empfohlen ist:


Wofür die Wärmetherapie nicht empfohlen ist:

Methoden der Wärmetherapie

Heiße Rolle:

Ein Frottierhandtuch trichterförmig zusammenrollen und auf die innerste Schicht heißes Wasser gießen. Den zu behandelnden Körperteil kurzzeitig berühren. Eingesetzt werden kann die heiße Rolle zum Beispiel bei Muskelverspannungen, Tennisellenbogen oder als Vorbereitung auf krankengymnastische Übungen (Bewegungstherapie).

Schlammpackungen:

Torf, Schlamm, Fango oder Moor sind natürliche Heilmittel aus dem Boden. Erwärmte Schlammpackungen können als Einzeltherapie oder etwa in Kombination mit Massage oder Unterwassermassage eingesetzt werden. Eine Schlammpackung dauert in der Regel 20 Minuten. Die Behandlung mit Wärme wird von den meisten Patienten als sehr angenehm empfunden. Das liegt daran, dass die, dem Körper zuströmende, Wärmeenergie auf Knochen und Organe einen stärkenden Einfluss hat. Deshalb hat die Wärmebehandlung in der Medizin einen hohen Stellenwert. Schon im Altertum nutzte man heiße Quellen, die die wohltuende Wärme aus dem inneren der Erde zu Tage förderten, gern zur körperlichen Regeneration. In der Umgebung solcher Thermalquellen entstanden berühmte römische Heilbäder.
Wärme wird überall dort eingesetzt, wo etwas aufgebaut und gestärkt werden soll, sie wirkt anregend und belebend. Kälte dagegen wird benutzt, wenn etwas gehemmt oder abgebaut werden muss. Mit Wärmetherapie werden besonders Erkrankungen der Knochen und des Bewegungsapparats gelindert und geheilt. In jeder physiotherapeutischen Praxis ist die Wärmetherapie eine der häufigsten Anwendungen. Sehr erfolgreich wird Wärme zur Bekämpfung rheumatischer Beschwerden genutzt.
Dabei kann die Behandlung auf verschiedene Weise erfolgen. Möglich sind Erwärmungen der betroffenen Stelle in einem Wärmekasten, oder die Bestrahlung mit Infrarotlicht. Eine weitere Behandlungsvariante sind Wärmebäder. Diese erfreuen sich bei den Patienten hoher Beliebtheit. Auch bei Erkrankungen der Nerven oder der Atemwege kann eine Wärmetherapie wahre Wunder vollbringen. Wärme wirkt beruhigend und erzeugt bei kurzzeitiger Einwirkung eine Vertiefung der Atmung.

Positive Wirkungen der Wärme auf den Organismus

Wärmeanwendungen haben einen dynamisierenden Einfluss auf den Stoffwechsel und alle anderen Körperfunktionen. Schon wenn sich die Temperatur um zehn Grad Celsius erhöht, steigt die Reaktionsgeschwindigkeit um das Doppelte bis Dreifache. Der Energieumsatz steigt bei jedem Grad der Temperaturerhöhung um 17 Prozent. Zu diesem schnelleren Stoffwechsel kommt es, weil die Verbrennungsvorgänge im Körper bei höheren Temperaturen leichter ablaufen. Deshalb sind Saunaanwendungen und Schwitzkuren zur Gewichtsreduktion und zur Stimulierung der Köperfunktionen sehr empfehlenswert. Bei Wärmeeinwirkung schüttet der Körper verschiedene Hormone vermehrt aus. Die Wärme bewirkt, dass sich Hautzellen und Gefäße erweitern, wodurch die Durchblutung verbessert wird.