Wärmetherapie allgemein
Durch Wärme wird der Stoffwechsel im Körper angeregt. Der Transport von Sauerstoff, Nährstoffen, Antikörpern und der Abstrom von Zerfallsprodukten des Stoffwechsels werden mobilisiert.So wirkt die Wärmetherapie
So wurden beispielsweise bei einem Überwärmungsbad, bei dem die Körpertemperatur um durchschnittlich 1,8 Grad steigt, erhöhte Kortisolwerte und vermehrte weiße Blutkörperchen nachgewiesen. Damit können geschwächte Abwehrkräfte mobilisiert werden.Langandauernde Wärme lindert auch die Schmerzen und entspannt die Muskeln, die Dehnfähigkeit des Gewebes wird verbessert und auch die Regenerationsfähigkeit des Körpers gesteigert. Bei einer Erwärmung der Körpertemperatur um ein Grad Celsius steigt der Puls um 15 bis 20 Schläge pro Minute (Grundlagen der Thermotherapie).
Wofür die Wärmetherapie empfohlen ist:
- Empfohlen ist die Wärmetherapie bei Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates im chronischen Stadium. Zum Beispiel bei Arthrosen (Arthrose der Hand- und Fingergelenke, Arthrose des Kniegelenks, Arthrose des Hüftgelenks, Wirbelsäulen-Syndromen, Morbus Bechterew und muskulären Verspannungen. Oft wird die Wärmetherapie auch bei chronischen Gelenkentzündungen als angenehm empfunden.
- Empfehlenswert ist die Anwendung der Wärmetherapie oft auch nach anderen physikalischen Maßnahmen, wie etwa nach einer Massage.
- Bei psychosomatischen Erkrankungen und Nervosität kann eine Wärmetherapie entspannend und beruhigend wirken. Wärmetherapie wird deshalb auch bei Unruhe- und Erregungszuständen bei psychischen Krankheiten eingesetzt.
- Bei chronischen Atemwegserkrankungen kann ein warmes Fußbad die Tätigkeit der Flimmerhärchen der Atemwege anregen.
- Mit einem Überwärmungsbad können beginnende virale Infekte abgeschwächt werden.
Unter strenger ärztlicher Kontrolle kommt die Wärmetherapie (Überwärmungsbad) auch in der Krebsbehandlung versuchsweise zum Einsatz. Dabei wird versucht, die Immunabwehr des Körpers zu steigern.
Wofür die Wärmetherapie nicht empfohlen ist:
- Bei akuten entzündlichen Schüben bei Gelenkentzündungen. Die Entzündungserscheinungen könnten damit noch begünstigt werden.
- Bei Herz- und Kreislaufschwäche
- Bei Kurzatmigkeit
- Bei hochfiebernden Infekten und auf die Substanz gehenden Krankheiten sollte die Wärmetherapie nur mit äußerster Vorsicht eingesetzt werden.
Methoden der Wärmetherapie
Heiße Rolle:
Ein Frottierhandtuch trichterförmig zusammenrollen und auf die innerste Schicht heißes Wasser gießen. Den zu behandelnden Körperteil kurzzeitig berühren. Eingesetzt werden kann die heiße Rolle zum Beispiel bei Muskelverspannungen, Tennisellenbogen oder als Vorbereitung auf krankengymnastische Übungen (Bewegungstherapie).Schlammpackungen:
Torf, Schlamm, Fango oder Moor sind natürliche Heilmittel aus dem Boden. Erwärmte Schlammpackungen können als Einzeltherapie oder etwa in Kombination mit Massage oder Unterwassermassage eingesetzt werden. Eine Schlammpackung dauert in der Regel 20 Minuten. Die Behandlung mit Wärme wird von den meisten Patienten als sehr angenehm empfunden. Das liegt daran, dass die, dem Körper zuströmende, Wärmeenergie auf Knochen und Organe einen stärkenden Einfluss hat. Deshalb hat die Wärmebehandlung in der Medizin einen hohen Stellenwert. Schon im Altertum nutzte man heiße Quellen, die die wohltuende Wärme aus dem inneren der Erde zu Tage förderten, gern zur körperlichen Regeneration. In der Umgebung solcher Thermalquellen entstanden berühmte römische Heilbäder.Wärme wird überall dort eingesetzt, wo etwas aufgebaut und gestärkt werden soll, sie wirkt anregend und belebend. Kälte dagegen wird benutzt, wenn etwas gehemmt oder abgebaut werden muss. Mit Wärmetherapie werden besonders Erkrankungen der Knochen und des Bewegungsapparats gelindert und geheilt. In jeder physiotherapeutischen Praxis ist die Wärmetherapie eine der häufigsten Anwendungen. Sehr erfolgreich wird Wärme zur Bekämpfung rheumatischer Beschwerden genutzt.
Dabei kann die Behandlung auf verschiedene Weise erfolgen. Möglich sind Erwärmungen der betroffenen Stelle in einem Wärmekasten, oder die Bestrahlung mit Infrarotlicht. Eine weitere Behandlungsvariante sind Wärmebäder. Diese erfreuen sich bei den Patienten hoher Beliebtheit. Auch bei Erkrankungen der Nerven oder der Atemwege kann eine Wärmetherapie wahre Wunder vollbringen. Wärme wirkt beruhigend und erzeugt bei kurzzeitiger Einwirkung eine Vertiefung der Atmung.